Springe direkt zu Inhalt

WELTERZEUGUNG AUS GLOBALER PERSPEKTIVE:
EIN DIALOG MIT CHINA
從全球視閾看“世界”的建構:對話中國

Matthias Schumann

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) im Projekt „Epochale Lebenswelten: Mensch, Natur und Technik in Krisen- und Umbruchsnarrativen“

E-Mail
matthias.schumann[at]zo.uni-heidelberg.de

Kurzbiographie

Nach seinem Masterabschluss in Chinese Studies und Geschichte an der Universität Heidelberg im Jahre 2011, verfolgte Matthias Schumann in Folge seiner Promotion am dortigen Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ mit einer Arbeit zur Praxis des „Geisterschreibens“ (spirit-writing; chin. fuji 扶乩/ fuluan 扶鸞) während der Republikzeit. Zwischen 2014 und 2021 war er als wissenschaftlicher Koordinator an der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Internationalen Kolleg für Geisteswissenschaftliche Forschung an der Universität Erlangen-Nürnberg tätig. In seiner Forschung beschäftigt sich Schumann hauptsächlich mit den Schnittpunkten zwischen Religion, gesellschaftlichem Aktivismus und der Auseinandersetzung mit neuen Ideen und Praktiken im China der späten Kaiserzeit und der Republikzeit.

Forschungsprojekt

Die sich wandelnden Lebenswelten von Mensch und Tier im Shanghai des frühen 20. Jahrhunderts 

In seinem Projekt untersucht Matthias Schumann die sich wandelnden Lebenswelten von Mensch und Tier in Shanghai während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Shanghai war zu jener Zeit das Zentrum der chinesischen Presse und Heimat einer multikulturellen Bewohnerschaft, wodurch es eine „contact zone“ darstellte, in der verschiedene Vorstellungen von Tieren und ihrem Platz in der Stadt ausgehandelt wurden. In den 1930er Jahren entstand so eine buddhistische Tierschutzbewegung, welche die menschliche Grausamkeit gegenüber Tieren als einen Hauptgrund für Chinas gesellschaftliche und politische Krisen ansah. Durch die ausländischen Konzessionsgebiete und die japanische Besatzung im Jahre 1937 sah sich Shanghai auch mit ganz unterschiedlichen politischen Regimen konfrontiert, die auf spezifische Weise versuchten, Tiere zu regulieren, zu zentralisieren und zur Schau zu stellen, um eine moderne und saubere Stadt zu erschaffen. In seinem Projekt möchte Schumann verstehen, wie diese teils widersprüchlichen Vorstellungen und Praktiken zum Wandel, zum Verschwinden und Entstehen der geteilten Lebenswelten von Mensch und Tier in jener Zeit beigetragen haben.